Krampfaderleiden – Varikosis

Unsere Venen sind im Gegensatz zu den Arterien mit weniger  Muskelschicht ausgestattet und bilden ein Niederdrucksystem in unserem Körper. Durch unsere statischen Bedingungen muss unser Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zurücktransportiert werden. Hinzu kommen Faktoren wie schwaches Bindegewebe, häufiges Stehen und Sitzen, insgesamt wenig Bewegung, Schwangerschaften, erbliche Veranlagungen usw. die dann dazu führen, dass es zu Erschlaffungen und Ausbeulungen sowie zu Schäden an der Gefäßwand kommt.

Die Varikosis (das Krampfaderleiden) ist kein kosmetisches Problem sondern eine ernstzunehmende Erkrankung.

Sie kann zu einigen Begleit- oder Folgeerkrankungen führen.

  • Chronisch venöse Insuffizienz, d. h. die Venenleistung ist dauerhaft eingeschränkt und die Funktion der Venen lässt nach
  • Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme)
  • schlecht heilende Wunden bis hin zu Geschwüren, im Volksmund das „offene Bein“ (Ulcus cruris)
  • Venenentzündungen der oberflächlichen Venen (Thrombophlebitis)
  • tiefe Venenthrombose (TVT oder auch Phlebothrombose)

eine lange Reise mit langem Sitzen kann der Auslöser sein.

Ziel einer Behandlung mit Phytotherapeutika, Homöopathika und/oder Blutegel:

  • Abdichtung der Gefäßendothelzellen
  • Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes
  • Verbesserung der Mikrozirkulation
  • Entlastung der Stauungssituation
  • Verbesserung der Verdauung
  • Anregung des lympatischen Abflusses zur Unterstützung des Bindegewebes
  • Aktivierung der Muskelpumpe

Für die Behandlung ist die eigene Mitarbeit in Form allgemeiner Maßnahmen sehr wichtig.

Eine wichtige Regel ist die 3“S“- 3“L“-Regel: Sitzen und stehen ist schlecht, lieber laufen oder liegen. Gut sind körperliche Bewegung, Gehen, Fahrradfahren und am allerbesten: Schwimmen.  Schwimmen oder Wassergymnastik fördert die Muskulatur und gleichzeitig erfolgt durch den Wasserdruck eine Kompression. Wechselduschen und Wassertreten tun gut, dagegen sind warme Vollbäder zu meiden. Saunagänge sollten kurz und nicht so heiß sein.

Auch Haemorrohoiden gehören in das Krankheitsbild. Haemorrhoiden sind erweiterte Gefäße im Analbereich. Bei Verstopfung zum Beispiel erfolgt die Stuhlentleerung meist nur unter erhöhtem Druck. Ist die Verstopfung chronisch, kann das zu Blutungen der Haemorrhoiden führen. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Verdauung. Ebenso ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig zum einen auch für die Verdauung, zum Anderen um die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Beides hat damit eine ganz direkte Wirkung auf die erweiterten Gefäße im Analbereich.

Ein Fortschreiten der Beschwerden und die Schädigung der Gefäße kann naturheilkundlich positiv beeinflusst werden.

Bei einer ausgeprägten Varikosis ist allerdings die Kompression der Beine mit entsprechenden Kompressionsstrümpfen oder Binden erforderlich.